Parasiten sind in hohem Masse spezialisierte Lebewesen, die stark abhängig sind von ihrem Wirt. Ihr Lebensraum ist in der Regel auf einige wenige Wirtsarten beschränkt. Je nach Ausmass des Parasitenbefalls, ist die Belastung des Wirtes unterschiedlich gross. Auch wenn die Parasiten ihren Wirt nicht lebensbedrohlich schädigen, so haben sie doch einen negativen Einfluss auf dessen Wachstum, Wohlbefinden oder Lebensdauer. Das Immunsystem des Wirtes ist durch sein Abwehrsystem fähig die Zahl und den Schadeffekt der Parasiten zu begrenzen, sodass ein Gleichgewicht zwischen Wirt und Parasit entsteht. Viele Parasiten benötigen für ihre Entwicklung verschiedene Wirte. Man nennt diese Zwischenwirte und Endwirte. Eine sexuelle Fortpflanzung findet meist nur im Endwirt statt. Als Fehlwirte werden Organismen bezeichnet, die eine Fortsetzung des Entwicklungszyklus des Parasiten nicht ermöglichen.
Äussere Parasiten spielen in der Veterinärmedizin eine wichtige Rolle als Lästlinge und Auslöser von Allergien. In letzter Zeit gewinnen sie zudem eine immer grössere Bedeutung als Überträger von sogenannten Vektoren-Krankheiten. Durch die vermehrte Reisetätigkeit und den Klimawandel wird der Vormarsch tropischer Parasiten in unsere nördlichen Breiten begünstigt. Die Krankheiten, die durch diese Parasiten übertragen werden, haben hinsichtlich ihrer Pathogenität als auch ihrer Ansteckungsgefahr für Mensch und Tier eine hohe Relevanz. Die Entwicklung von hochpotenten und schnell wirksamen Ektoparasitika ist ein Meilenstein zur wirksamen Bekämpfung dieser Parasiten. Durch ihre konsequente Anwendung kann das Risiko einer Übertragung von Vektoren-Krankheiten minimiert werden und dient damit der Krankheitsvorbeugung beim Tier und indirekt auch beim Menschen.
Zecken gehören zu den Spinnentieren. Ihr Körper ist im Gegensatz zu den Insekten zweigeteilt. Der Entwicklungszyklus der Zecken verläuft über verschiedene larvale und nymphale Stadien zur adulten Zecke. Je nach Zeckenart werden für den Entwicklungszyklus ein bis drei verschiedene Wirte benötigt. Larvenstadien sind deutlich kleiner als die ausgewachsenen Stadien und besitzen nur drei Beinpaare, während Nymphen und adulte Stadien vier Beinpaare aufweisen. Zecken werden in zwei grosse Familien unterteilt, die Schildzecken und die Lederzecken. Beide Familien unterscheiden sich morphologisch wie auch in ihrem Fressverhalten. In gemässigten Breiten werden Aktivitätsmaxima im Frühling und Herbst beobachtet. Die Aktivität, insbesondere der Auwaldzecke, erstreckt sich jedoch auch hierzulande bis über kältere Wintermonate hinaus.
Die Zecken verankern sich mit Hilfe ihrer Mundwerkzeuge in der Haut des Wirtes und bewegen sich danach normalerweise nicht mehr im Fell des Tieres. Schildzecken saugen in der Regel über eine Dauer von mehreren Tagen Blut, während Lederzecken mehrmals innerhalb von Stunden Nahrung aufnehmen. Am Ort des Zeckenstiches kann es zu lokalen Reaktionen und bakteriellen Infektionen kommen. Bei dem Versuch, die Zecken zu entfernen, verbleibt gelegentlich der Kopfteil in der Haut und kann in der Folge Entzündungsreaktionen hervorrufen.
In der Veterinärmedizin spielen Zecken eine wichtige Rolle bei der Übertragung zahlreicher Krankheitserreger. Die weiblichen adulten Zecken regurgitieren beim Saugakt die flüssige Blutfaktion und erleichtern so den Übertritt von Erregern in den Wirten. Zu den Vektoren übertragenen Krankheiten zählen die Borreliose, die Ehrlichiose, die Bartonellose, die Anaplasmose, die Babesiose und die Hepatozoonose. Letztere, insofern befallene Zecken bei der Fellpflege verschluckt werden. Eine Zecke kann unterschiedliche Infektionserreger gleichzeitig beherbergen und übertragen. Ausserdem ist zu bedenken, dass Erreger nicht nur von adulten Zecken, sondern auch von den winzingen und sehr leicht zu übersehenden juvenilen Larven und Nymphen übertragen werden können. Auf der Website www.cvbd.org kann das aktuelle Vorkommen von Erregern und deren Überträger eingesehen werden. Derzeit fungiert in der Schweiz der gemeine Holzbock (Ixodes ricinus) als Überträger der Anaplasmose, der Borreliose, sowie der FSME, die Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus) als Überträger der Babesiose und Fruchtfliegen als Überträger der Thelaziosis. Südlich der Alpen dienen Mosquitos (Aedes, Anopheles und Culex-Mücken) der Übertragung von Herz- und Hautwürmern (Dirofilaria immitis und repens).
Das vorsichtige Entfernen von Zecken gelingt mit Hilfe geeigneter Zeckenzangen. Die Zecke wird als Ganzes unter Vermeidung von Druck auf den vollgesogenen Körper unter konstantem Zug gelöst und herausgezogen. Das Verbleiben von Teilen des Kopfes in der Haut des Wirtes sollte möglichst vermieden werden. Öl oder andere Flüssigkeiten sind zur Entfernung und Loslösung der Zecke nicht geeignet.
Flöhe sind flügellose Insekten, deren erwachsenen Stadien auf Wirbeltieren parasitieren. Die Weibchen sind zwei bis drei Millimeter, die Männchen rund ein Millimeter lang. Sie sind braun bis braun-rot gefärbt und haben starke Sprungbeine.
Bei unseren Haustieren ist der Katzenfloh, die am häufigsten vorkommende Flohart. Er kann an allen Körperstellen, auf nahezu jedem Tier und auch beim Menschen Blut saugen. Weitere Floharten, die bei unseren Haustieren vorkommen können, sind der Hundefloh, der Menschenfloh und der Igelfloh.
Die Entwicklung vom Ei über die Larven und das Puppenstadium erfolgt in unmittelbarer Umgebung des Haustieres, insbesondere in Bereichen, wo das Tier häufig liegt (Teppich, Schlafbett, Holzritzen, …). Sie ist temperaturabhängig und erfolgt bei feucht-warmem Klima schneller. In gemässigten Breiten tritt der Floh deshalb insbesondere im Sommer auf. Erwachsene Flöhe machen nur etwas fünf Prozent der gesamten Flohpopulation aus, während der Rest aus Entwicklungsstadien in der Umgebung des Tieres besteht. Ein erwachsenes Flohweibchen legt auf dem Wirt über rund 100 Tage täglich ca. 30 Eier ab. Die Eier gelangen aus dem Fell des Tieres in die Umgebung. Unter idealen Bedingungen schlüpfen daraus nach ein bis zwei Tagen Flohlarven. Nach zwei Häutungen verpuppen sich die Larven, wobei sie sich dazu vom Licht weg bewegen (z.B. auf den Grund von Teppichen). Wenn der ausgewachsene Floh vollständig entwickelt ist, schlüpft er, sobald er entsprechende Reize in seiner Umgebung wahrnimmt. Unter ungünstigen Bedingungen kann er im Kokon bis zu sechs Monate überdauern. Unter idealen Bedingungen ist der Lebenszyklus eines Flohs innerhalb von drei Wochen vollendet.
Die Übertragung von Flöhen erfolgt durch direkten Kontakt mit befallenen Tieren (Hunde, Katzen, Wildtiere, Vogel- und Igelnester). Tiere jeden Alters können betroffen sein.
Flohbefall kann zur direkten Schädigung und Beeinträchtigung des Wirtes führen. Flöhe sind aber auch potentielle Überträger wichtiger bakterieller (Rickettsien, Bartonellen) und viraler (felines Calicivirus, felines Leukämievirus) Krankheitserreger, sowie einiger Würmer (z.B. Gurkenkernbarndwurm). Flohbefall verursacht je nach Konstitution des befallenen Tieres und der Anzahl parasitierender Flöhe schwächeren oder stärkeren Juckreiz, in seltenen Fällen eine Blutarmut. Der Nachweis von Flöhen und von Flohkot im Haarkleid ist in solchen Fällen häufig möglich. Weist ein Tier eine Sensibilisierung auf bestimmte Allergene im Flohspeichel auf, treten Überempfindlichkeitsreaktionen auf. Schon einige wenige Flohstiche können hier zu gravierenden Hautveränderungen führen. Der Nachweis von Flöhen beziehungsweise Flohkot im Haarkleid erfolgt hier nicht zuverlässig. Tiere mit einer Überempfindlichkeit auf Flohspeichel sind meist älter als sechs Monate und zeigen eine Verbesserung der Hautsymptome nach Antiflohbehandlung. Der deutsche Schäferhund gilt als besonders empfänglich.
Bei der Behandlung des Flohbefalls ist es wichtig nicht nur das befallene Tier und seine Mitbewohner, sondern auch deren Umgebung über einen genügend langen Zeitraum mitzubehandel.
Mücken gehören innerhalb der Insekten zu den Zweiflüglern. Sie sind dämmerungsaktiv und treten in den gemässigten Breiten hauptsächlich in den Sommermonaten auf. Die Mücken legen ihre Eier auf oder in direkter Nähe von Wasser, weshalb ihr Vorkommen häufig in Gewässernähe beobachtet wird. Mücken bleiben aufgrund ihrer geringen Körpergrösse bei ihrer Nahrungsaufnahme häufig unbemerkt. Die Stiche können entzündliche Schwellungen verursachen und Juckreiz oder Schmerzhaftigkeit auslösen. Manche Tiere entwickeln eine Überempfindlichkeit auf verschiedene Komponenten im Mückenspeichel. Dies kann zu Hautentzündungen führen.
Stechmücken haben lange, dünne Beine und ein einzelnes Flügelpaar. Die Flügel tragen entlang ihrer Adern Schuppen. Die Mundwerkzeuge sind lang. Weibliche Mücken saugen vor der Eiablage zur Reifung der Eier eine Blutmahlzeit und fungieren als Überträger von Fadenwürmern der Gattung Dirofilaria. Hier spielt der Herzwurm (Dirofilaria immitis) und der Hautwurm (Dirofilaria repens) bei Hunden und seltener bei Katzen eine wichtige Rolle. Ausserdem übertragen Stechmücken das Blauzungenvirus bei Wiederkäuern und sind Hauptauslöser des Sommerekzems bei Pferden. Beim Menschen übertragen sie unter anderem den Malaria-Erreger.
Sand- oder Schmetterlingsmücken sind zwei bis fünf Millimeter gross und besitzen einen buckeligen Brustkorb. Sie sind bräunlich und tragen behaarte, verhältnismässig grosse Flügel. Sandmücken haben einen geringen Flugradius und werden durch Wind und Regen in ihrer Flugaktivität eingeschränkt. Weibliche Mücken saugen vor der Eiablage Blut und spielen dabei als Überträger von Leishmanien eine wichtige Rolle für Hunde und uns Menschen.
Bei Aufenthalten im mediterranen und südosteuropäischen Raum sollte die Prophylaxe vor Vektorenkrankheiten, wie dies die Dirofilariose und die Leishmaniose darstellen, unbedingt berücksichtigt werden.
Fliegen gehören zu den Insekten. Sie spielen in der Veterinärmedizin eine Rolle als blutsaugende Parasiten oder als Erreger der Fliegenmadenkrankheit.
Die Fliegenmadenkrankehit (Myiasis) zeichnet sich aus durch das Eindringen von Maden der Zweiflügler in Gewebe und deren folgenden Entwicklung. In Europa wird die Myiasis in der Regel durch Fliegenarten wie die Goldfliege, die schwarze oder blaue Schmeissfliege oder die Stubenfliege verursacht. Die Fliegen legen ihre Eier auf allen möglichen Tieren ab. Haustiere, die draussen gehalten werden, wie Kaninchen, Meerschweinchen oder Frettchen sind besonders anfällig. Durchfallerkrankungen erhöhen die Gefährdung, da das feuchte Milieu im kotverklebten Fell ideale Voraussetzungen bietet. Bereits innerhalb kürzester Zeiträume kann sich eine Myiasis entwickeln, weshalb besonders im späten Frühling und im Sommer eine tägliche Kontrolle draussen gehaltener Haustiere wichtig ist. Befallene Tiere sind ernsthaft krank und zeigen Depression und Appetitlosigkeit. Im Bereich von Wunden oder des Anus können beim Scheiteln der Haare Hautschäden und hunderte von Maden sichtbar werden, welche versuchen sich in tiefer liegende Bereiche der Wunde zurückzuziehen. Der Befall endet für die Wirte infolge Vergiftung durch Toxine oft tödlich.
Stechfliegen lösen als Lästlinge deutliches Unbehagen und Unruhe bei den betroffenen Tieren aus und können Krankheitserreger wie den Erreger der Schlafkrankheit des Menschen oder der Nagana-Seuche bei Grosstieren übertragen. In unseren Breiten kommen vor allem Bremsen und der gemeine Wadenstecher vor. Bevorzugt werden die Ohrspitzen und das Gesicht angeflogen, aber sie können auch an anderen wenig behaarten Stellen beobachtet werden. Die Stiche selbst sind schmerzhaft und hinterlassen eine Kruste mit eingetrocknetem Blut, welche Myiasis-auslösende Fliegenarten anlocken kann. Manche Tiere entwickeln gegenüber Komponenten des Fliegenspeichels eine Überempfindlichkeit (Allergie).
Milben gehören gleich wie Zecken zu den Spinnentieren und kommen mit vielen Arten nahezu überall vor. Es werden parasitische und nicht-parasitär lebende Arten unterschieden. Parasitische Milben werden in grabende (Sarcoptidae) oder nicht-grabende (Psoroptidae und Cheyletiellidae) Arten unterteilt. Das parasitische Stadium ernährt sich vom Blut der Wirtstiere.
Räudemilben (Sarcoptes canis) befallen zumeist Hunde, seltener Katzen und verursachen intensiven und hochgradien Juckreiz. Anfängliche Veränderungen zeigen sich meist im Bereich von Ohren, Sprunggelenken, Ellbogen und der Schnauze. Sie zeichnen sich aus durch Haarlosigkeit, Rötungen und Krusten. Unbehandelt kann sich die Räude über den gesamten Körper ausbreiten und das Allgemeinbefinden des Tieres massiv beeinflussen. Enger Kontakt zu Wildtieren kann als Einschleppungsquelle fungieren, wobei Füchse als Reservoirwirte dienen. Menschen können sich ebenfalls infizieren, die Veränderungen treten jedoch lokal und zeitlich begrenzt auf. Der gesamte Lebenzyklus der Sarcoptesmilben findet auf dem Wirtstier statt. Nach der Paarung der Milben auf der Hautoberfläche, graben sich die Weibchen in die Haut ein und legen dort ihre Eier ab. Die Entwicklung vom Ei über das Larven- und zwei Nymphenstadien zu den Adulten dauert zwei bis drei Wochen. Bereits drei Tage nach Erreichen des adulten Stadiums beginnen die Weibchen mit der Eiablage. Ohne einen Wirt beträgt die Überlebensdauer der Milben unter günstigen Bedingungen zwei bis drei Wochen.
Kaninchen, Meerschweinchen und Frettchen werden ebenfalls von Grabmilben heimgesucht. Typische Symptome sind Juckreiz, Haarausfall und Hautrötungen mit Krustenbildung.
Kopfräudemilben (Notoedres cati) befallen vor allem Katzen, aber auch Waschbären und Wildkatzen. Zu Beginn der Infektion sind insbesondere die Ohren, Augenlider, der Gesichts- und Halsbereich betroffen und zeigen Haarausfall, Hautrötungen und Krustenbildung. Unbehandelt kann sich die Infektion über den gesamten Körper des Tieres ausbreiten. Die Kopfräude löst starke Unruhe und hochgradigen Juckreiz beim Tier aus und führt zu Abmagerung und Teilnahmslosigkeit. Allergien gegen Komponenten des Milbenspeichels können den Infektionsverlauf negativ beeinflussen. Menschen zeigen nach Infektion ähnliche Veränderungen, die Infektion ist aber selbstlimitierend. Der gesamte Lebenszyklus der Milben findet auf dem Wirtstier statt und ähnelt stark dem von Sarcoptes canis. Eine Infektion erfolgt durch engen Kontakt von Tier zu Tier. Die Überlebensdauer der Milbe ohne einen Wirt beträgt nur wenige Tage.
Haarbalgmilben (Demodex canis) werden in geringer Anzahl als Bestandteil der normalen Hautflora angesehen. Eine massenhafte Vermehrung dieser Milben führt zu einer Demodikose. Genetische Veranlagungen und der Immunstatus des betroffenen Tieres spielen eine wichtige Rolle. Die lokalisierte Form ist charakterisiert durch wenige, begrenzte, gerötete, zum Teil haarlose und schuppige Läsionen. Sie kommt häufig bei jungen Tieren vor und kann spontan abheilen. Die generalisierte Form zeigt multiple Läsionen, die sich grossflächig über die Hautoberfläche erstrecken können. Krankheiten, die das Immunsystem schwächen dienen als Wegbereiter. Teilweise werden starke sekundäre Infektionen mit bakteriellen Erregern beobachtet. Die generalisierte Demodikose kann schwierig zu therapieren sein. Intakte Hündinnen sollten kastriert werden, da jede Läufigkeit einen erneuten Ausbruch der Demodikose auslöst. Juckreiz wird meist nur im Zusammenhang mit bakteriellen Hautentzündungen oder einem Befall der Ohren beobachtet.
Der gesamte Lebenszyklus der Demodex-Milbe findet auf dem Wirtstier statt. Die Milben besiedeln Haarfollikel und Talgdrüsen. Eine Übertragung vom Muttertier auf die Welpen erfolgt beim Säugen während der ersten drei Lebenstage. Eine weibliche Milbe legt rund zwanzig Eier, aus welchen Larven schlüpfen. Diese entwickeln sich über zwei Nymphenstadien zu den adulten Milben. Der gesamte Entwicklungszyklus dauert drei bis vier Wochen. Getrennt vom Wirt sind die Milben in der Umwelt nicht überlebensfähig.
Ohrmilben (Otoectes cynotis) besiedeln den äusseren Gehörgang von Katzen und seltener Hunden. Typisch ist ein braunes, wachsartiges Sekret im Bereich des äusseren Ohres. Ohrmilben sind Oberflächenbewohner und können als kleine, weissliche, bewegliche Punkte wahrgenommen werden. Eine Infektion wird meist von starkem Juckreiz begleitet und kann zu Trauma durch Kratzen und Kopfschütteln, starker Unruhe und Unwohlsein führen. Die Milben werden leicht zwischen Tieren übertragen und können auch über die Spezies hinweg wechselseitig zwischen Hunden und Katzen erfolgen.
Der gesamte Lebenszyklus der Ohrmilben findet auf dem Wirtstier statt. Die Larven schlüpfen rund vier Tage nach der Eiablage. Nach dem Durchlaufen eines Larven- und zwei Nymphenstadien schlüpfen die adulten Milben. Der Entwicklungszyklus dauert rund drei Wochen, die Milben leben etwa zwei Monate.
Raubmilben (Cheyletiella spp) befallen Hunde und Katzen und sind nicht strikt wirtsspezifisch. Die Übertragung zwischen Tieren erfolgt durch engen Kontakt. Die bis zu 0.5mm grossen Milben können als weissliche, sich bewegende Punkte im Fell befallener Tiere wahrgenommen werden. Meist ist der hintere Rücken betroffen, wo Hautrötungen, Haarausfall, Krustenbildung und starke Schuppenbildung beobachtet werden können. Ein Befall löst Juckreiz unterschiedlichen Ausprägungsgrades aus und führt zu Unruhe und Unwohlsein. Bei Katzen kann sich eine miliare Dermatitis entwickeln. Menschen können ebenfalls angesteckt werden.
Der gesamte Lebenszyklus der Raubmilben findet auf dem Wirt statt. Die Weibchen legen ihre Eier auf der Hautoberfläche an den Haaren haftend ab. Die Entwicklung erfolgt über ein Larvenstadium und zwei Nympenstadien zu den adulten Milben und dauert rund drei Wochen. Die Milben sind in der Umgebung bis zu einen Monat lang überlebensfähig.
Herbstgrasmilben (Trombicula autumnalis) werden im Spätsommer und Herbst beobachtet und kommen vor allem bei Tieren vor, die Zugang zu Grünflächen und Wiesen haben. Die Milben sind als kleine, hell-orangefarbene Punkte am Haaransatz erkennbar. Prädilektionsstellen sind die Zwischenzehenräume, Gesichtsbereiche wie der Nasenrücken und die Bauchregion. Herbstgrasmilben lösen starken Juckreiz aus und führen zu starker Unruhe und Unwohlsein. Der Juckreiz kann auch nach Entfernung der Milben weiter andauern.
Nur die Larven der Herbstgrasmilben leben parasitisch. Adulte Weibchen legen ihre Eier im feuchten Boden ab. Die geschlüpften Larven erklimmen Grashalme und warten auf einen passenden Wirt. Sobald sie sich an den Wirt geheftet haben, beginnen diese mit der Nahrungsaufnahme. Nach etwa drei Tagen verlassen sie den Wirt und setzen ihre Entwicklung fort. In unseren Breitengraden entwickelt sich nur eine Generation Herbstgrasmilben pro Jahr. Die Larven treten im Spätsommer oder Frühherbst, gehäuft an warmen und sonnigen Nachmittagen, auf.
Haarlinge und Läuse gehören zu den Insekten. Während Läuse Blut saugen und nur auf Säugetieren vorkommen, ernähren sich Haarlinge von Gewebeteilen. Beide Arten sind flügellos, haben drei Beinpaare, sind abgeplattet und besitzen Greifer an den Enden der Beine, mit welchen sie sich an Haaren oder Federn festklammern können. Die noch nicht geschlechtsreifen Entwicklungsstadien ähneln den ausgewachsenen Stadien stark und durchlaufen in ihrer Entwicklung kein Puppenstadium. Läuse haben einen länglichen spitz zulaufenden Kopf, während Haarlinge einen breiten, kurzen Kopf besitzen. Läuse wie Haarlinge sind wirtsspezifisch und vollziehen ihre gesamte Entwicklung auf dem Wirt. Diese starke Wirtsspezifität führt dazu, dass in der Regel kein Ansteckungsrisiko für andere Tierarten oder den Menschen in der Umgebung existiert.
Neben Hunden und Katzen sind auch häufig kleine Heimtiere oder Vögel von Haarlingen befallen. Infolge ihrer Grösse von ein bis zwei Millimeter, sind Haarlinge und Läuse oft gut auf dem Tier erkennbar. Teils können weisse Eier, sogenannte Nissen, an den Haaren beobachtet werden. Symptome bei unseren Haustieren hängen erheblich von der Anzahl parasitierender Haarlinge beziehungsweise Läuse auf dem Tier ab. Während geringer Befall oft gut toleriert wird, führt stärkerer Befall zu Juckreiz, selbst zugefügtem Trauma infolge Kratzen oder Beissen, Haarlosigkeit und Haarbruch. Sehr starker Befall kann zu einer Beeinträchtigung des Allgemeinbefindens, zu einer Reduktion der Futteraufnahme und bei Läusen zu einer Anämie führen. Obwohl ein Befall mit Haarlingen oder Läusen prinzipiell bei Tieren jeden Alters möglich ist, wird er häufiger bei sehr jungen oder alten Tieren, sowie Tieren mit reduziertem Allgemeinbefinden oder schlechtem Pflegezustand beobachtet. Der Hundehaarling spielt eine Rolle in der Übertragung des Gurkenkernbandwurmes.
Infektionen mit Spul-, Haken- und Bandwürmern kommen bei Welpen wie auch bei erwachsenen Hunden und Katzen vor. Während bei erwachsenen Tieren nur selten klinische Symptome auftreten, können bei Welpen schwere Erkrankungen hervorgerufen werden. Spul- wie Hakenwürmer verfügen über ein zoonotisches Potential. Das heisst beide Wurmtypen können auch Menschen befallen. Nach einer oralen Aufnahme infektiöser Eier kann es zu einer Wanderung der Larven im Menschen kommen. Werden bei dieser Wanderung Nervenbahnen, Auge und/oder Gehirn befallen, kann dies ernsthafte gesundheitliche Folgen haben.
Regelmässige Kotuntersuchungen sind die zuverlässigste Methode, einen Befall mit Spul-, Haken- oder Bandwürmern nachzuweisen. Hundewelpen können bereits im Mutterleib oder über die Muttermilch hochgradig infiziert werden. Bei Katzenwelpen ist eine Infektion über die Muttermilch ebenfalls möglich, eine Infektion im Mutterleib dagegen ausgeschlossen.
Hundewelpen sollten ab einem Alter von zwei Wochen in Abständen von zwei bis vier Wochen bis über das Absetzen hinaus entwurmt werden.
Katzenwelpen sollten ab einem Alter von drei Wochen in Abständen von zwei bis vier Wochen bis über das Absetzen hinaus entwurmt werden.
Säugende Hündinnen und Kätzinnen sollten gleichzeitig mit der ersten Behandlung ihrer Nachkommen behandelt werden.
Bei trächtigen Hündinnen ist Vorsicht geboten – wurden diese nicht kurz vor dem Deckzeitpunkt entwurmt, so empfiehlt sich eine Entwurmung um den 50. Trächtigkeitstag.
Für erwachsene Hunde und Katzen gibt es keine pauschale Entwurmungs-Empfehlung. Lebensweise und Futterangebot unserer Haustiere haben einen grossen Einfluss auf deren Wurmbürde. Grundsätzlich werden mindestens vier Behandlungen pro Jahr empfohlen. Bei erhöhtem Infektionsrisiko wie dem Konsum von Nagetieren, Vögeln und rohem Fleisch, oder der Anwesenheit von Kleinkindern, empfiehlt es sich bis zu monatlich zu entwurmen. Neuere Studien haben gezeigt, dass ein- oder zweimalige Entwurmungen pro Jahr im Durchschnitt keine ausreichende Wirkung zeigen.
Der Gurkenkernbandwurm ist weltweit verbreitet und stellt den häufigsten Bandwurm des Hundes dar. Gelegentlich tritt dieser Bandwurm auch bei Katzen auf. Flöhe oder Tierläuse dienen als Zwischenwirte. Die Wurmeier werden von Flohlarven aufgenommen und entwickeln sich in ihnen zu Larvenstadien, welche durch das Fressen der Flöhe in den Darm des Hundes gelangen. Dort entwickeln sie sich in 20 Tagen zum erwachsenen Bandwurm. Dieser ist 10–70 Zentimeter lang und hat eine Breite von 2–3 Millimetern. Durch die Ansteckung anderer Hunde oder Katzen mit Flöhen, wird der Gurkenkernbandwurm in der Population weiter verbreitet. Bandwürmer können bei stärkerem Befall zu Abgeschlagenheit, leichtem Durchfall und Abmagerung führen. Hie und da kann es zu einer Verstopfung kommen. Die beweglichen Bandwurmglieder können am After zu Juckreiz führen. Rutschen auf dem After (sog. Schlittenfahren) kann eine Folge sein. Das ’Schlittenfahren‘ kann aber auch bei Erkrankungen der Analbeutel beobachtet werden. Glieder des Gurkenkernbandwurms im Kot oder in der Analregion sind nebst erbrochenen ganzen Würmern als diagnostisch anzusehen. Ansonsten stellt der mikroskopische Nachweis von Eiern im Kot eine sichere Methode dar. Hunde oder Katzen können mittels regelmässiger Entwurmungen sowie der Vorbeugung eines Flohbefalls vor einem starken Befall geschützt werden.
Der Fuchsbandwurm befällt vor allem den Rotfuchs, den Polarfuchs und den Marder, seltener den Haushund oder die Hauskatze. Als Zwischenwirte fungieren kleinere Nager wie die Rötelmaus oder die Feldmaus. Der Fuchsbandwurm ist rund 3 mm lang und 1 mm breit; sein Körper ist in drei bis vier Segmente unterteilt. Im Darm des Endwirtes legt der erwachsene Fuchsbandwurm täglich bis zu 200 Eier, die mit dem Kot ausgeschieden werden. Diese Eier sind sehr kälteresistent und können monatelang infektiös bleiben. Von Nagern aufgenommen, setzen diese Eier Larven frei, welche die Darmwand durchdringen und in die Blutbahn oder die Lymphe gelangen. Von da aus befallen die Larven vorwiegend die Leber, aber auch Lunge, Herz und Milz. Sie zersetzen das umliegende Gewebe und bilden ein grosses schwammiges Gewebe. Geschwächt durch die Erkrankung, stellt der Zwischenwirt eine leichte Beute für Hund, Fuchs oder Katze dar. Selbst nach dem Tod des Zwischenwirtes bleiben die Larven noch lange infektiös, so dass auch Tiere, die sich von Aas ernähren, zum Endwirt werden können. Im Endwirt wird das umliegende Gewebe verdaut und die freigewordenen Bandwürmer setzen sich im Dünndarm fest. Es können tausende Würmer im Endwirt vorkommen, ohne diesen ernsthaft zu beeinträchtigen.
Der Fuchsbandwurm kommt vorwiegend in den gemässigten bis kalt-gemässigten Klimazonen Europas und Nordamerikas vor und breitet sich auf ganz Mitteleuropa aus. In Alaska, Sibirien, den Inseln des Beringmeers, der Schweiz (Schwerpunkt Thurgau) und in Deutschland häuft sich deren Vorkommen.
Der Fuchsbandwurm ist der Auslöser der bläschenartigen Echinokokkose des Menschen, einer lebensgefährlichen Wurmerkrankung. Die Anzahl der Übertragungen auf den Menschen scheinen aber sehr gering zu sein. Viele Menschen, die offenbar Fuchsbandwurmeier aufgenommen haben, bekommen nie den Fuchsbandwurm. Offensichtlich sind grosse Teile der Bevölkerung resistent gegen den Parasiten. In Blutproben finden sich Antikörper gegen den Erreger, obwohl die Betroffenen nie erkrankt sind. Nur rund zwanzig Prozent der Menschen, die Fuchsbandwurmeier geschluckt haben, bekommen auch Beschwerden. Im Falle einer Infektion kann diese aber verheerende Folgen haben. Der Mensch stellt einen Fehlzwischenwirt dar, der er nicht zum Beuteschema des Fuchses passt. In den Organen eines infizierten Menschen, vorwiegend in Leber, Lunge und Gehirn kommt es zur Entwicklung von Finnen. Dieses Finnengewebe breitet sich wie Metastasen aus, wodurch die betroffenen Organe schleichend, aber weitgehend zerstört werden. Meist wird die Erkrankung erst zehn bis zwanzig Jahre nach der Infektion bemerkt. Durch die unscharfe Abgrenzung der befallenen Areale zu gesunden Organbereichen ist eine Operation in fortgeschrittenem Stadium kaum durchführbar. Ohne eine Operation oder die jahrelange Einnahme von Anti-Wurm-Medikamenten sterben die meisten Patienten an Leberversagen. Der Übertragungsweg auf den Menschen ist nicht eindeutig geklärt. Die Hauptzahl der Fälle wurde bei Personen beobachtet, die entweder beruflich oder privat mit Landwirtschaft und Waldbau zu tun hatten. In 70 % der gemeldeten Fälle sind Hunde- oder Katzenbesitzer betroffen. Es wird daher davon ausgegangen, dass bei den meisten Fällen erst eine Dauerexposition zur Infektion führen kann.
Beim Umgang mit mäusefangenden Hunden oder Katzen, ist der beste Infektionsschutz für uns Menschen eine gute Hygiene.
Regelmässige Entwurmungen der Haustiere entschärfen das Risiko weiter.
Erwachsene Hundespulwürmer sind glatt, rundlich und fadenwurmartig. Sie sind im Gegensatz zum Katzenspulwurm häufig klinisch von Bedeutung. Befallene Hundewelpen zeigen ein herabgesetztes Allgemeinbefinden, ein struppiges Fell, Wachstumsverzögerungen, Durchfall gefolgt von Verstopfung, einen aufgetriebenen Bauch und/oder Blutarmut. Komplikationen treten auf, wenn Wurmknäuel einen Darmverschluss verursachen, bei einem Dünndarmdurchbruch, bei starken Entzündungen der Lunge, der Leber oder bei neurologischen Symptomen durch verirrte Wanderlarven im Zentralnervensystem. Hundespulwürmer können 8 bis 18cm lang werden. Ihre Eier sind dickwandig und haben einen Durchmesser von rund 75μm. Während der Reifezeit von 10 bis 15 Tagen entwickeln sich im Ei die Larven I bis III. Hunde oder Nagetiere nehmen die reifen Eier mit der Nahrung auf.
Im Darm des Hundes angekommen, wandert die Larve III über die Pfortader in die Leber und die Lunge. Dort gelangt sie in die Luftröhre, wird ausgehustet und erneut verschluckt. Diese Körperwanderung dauert rund zehn Tage. In dieser Zeit häutet sich die Larve mehrmals und entwickelt sich zur Larve IV. 25 bis 30 Tage nach der Infektion entwickelt sich im Dünndarm aus der Larve IV der erwachsene Spulwurm. Die Weibchen produzieren unreife Eier, welche über den Darm ausgeschieden werden. Bei älteren, immunkompetenten Hunden können die Spulwurmlarven auch eine Körperwanderung vornehmen. Dabei wandern diese in andere Organe, werden eingekapselt und legen ein Ruhestadium ein. So können sie mehrere Jahre infektiös bleiben. Bei der Körperwanderung kann auch die Milchdrüse befallen werden, wodurch Hundewelpen über die Muttermilch infiziert werden können. Bei trächtigen Hündinnen werden die Föten befallen. Die Larven wandern über die Plazenta in die Leber der Föten ein und von dort aus nach der Geburt über die Lunge in den Darm. Die Diagnose kann durch mikroskopischen Nachweis von Eiern im Kot relativ sicher gestellt werden. Für die Behandlung von Spulwürmern stehen verschiedene Präparate zur Verfügung. Mit neueren Produkten können auch die wandernden Larven im Tier bekämpft werden.
Bei Hunden werden vor allem zwei Hakenwurmarten beobachtet. Die eine Unterart verursacht häufig nur milden Durchfall. Bei der anderen Unterart werden vor allem bei Welpen schwere Krankheitsbilder mit blutigem Durchfall, starker Abgeschlagenheit und Blutarmut beobachtet. Chronischer Befall kann zu Wachstumsrückstand, Teilnahmslosigkeit, mangelndem Appetit, Durchfall und Abmagerung führen, während bei akuten Verläufen sogar Todesfälle verzeichnet werden müssen. Beide Unterarten siedeln sich im Dünndarm der Hunde an, schädigen dort die Darmschleimhaut und verursachen durch das Saugen von Blut eine Blutarmut. Die Würmer sind 5-15 mm lang und haben ein hakenförmig abgewinkeltes Vorderende. Die Hakenwurmweibchen legen im Darm 65-85x40-45 μm grosse, ovale und dünnschalige Eier mit 4-10 Furchungsstadien ab, welche über den Kot ausgeschieden werden. Nach zwei bis vier Wochen schlüpfen aus den Eiern Larven, welche durch das Fressen von Nagern, durch kontaminiertes Futter oder über die Muttermilch aufgenommen werden. Ein Hakenwurmbefall kann durch den mikroskopischen Nachweis von Eiern im Kot diagnostiziert werden.
Der Peitschenwurm des Hundes führt je nach Grad des Verlaufs zu mehr oder weniger starkem Durchfall, der blutig und bei mildem Verlauf schleimig ist. Befallene Hunde magern ab und/oder bleiben im Wachstum zurück. Starker Befall kann zu einer Blutarmut führen.
Der häufigste Peitschenwurm ist 4-8 cm lang, hat ein dünnes, langes Vorderende und ein verdicktes Hinterende. Die Eier sind zitronenförmig, bräunlich, mit einer dicken Schale, Verdickungen an den Polen, den sogenannten Polpfröpfen, und 40x80 μm gross. Durch die Aufnahme von Larven enthaltenden Eiern gelangen die Parasiten in den Blind- und Grimmdarm, wo sie sich über 9-10 Wochen zu den erwachsenen Peitschenwürmern entwickeln. Ein Peitschenwurmbefall kann durch den mikroskopischen Nachweis von Eiern im Kot diagnostiziert werden.